Migration und Drogen

Besondere Drogengefahr durch Migration?

 

Hat der Drogenkonsum und Migration ein Zusammenhang? 

Sind die Migranten mehr gefährdet abhängig zu werden? 

Ist der Weg aus der Suchterkrankung bei Migranten schwerer, und wenn ja, wodurch?

Diese und viele weitere Fragen beschäftigen unsere Mitglieder in der Selbsthilfegruppen.

In diesem Blog wollen wir uns einige Gedanken darüber machen.

Das Thema Migration und Drogen ist äußerst komplex und erfordert eine genauere und differenzierte Betrachtung. Selbstverständnis halten sich die meisten Migranten genauso, wie auch Einheimische fern von Drogen und es wird auch in dieser Community vor dem Konsum gewarnt und dagegen gesteuert. Dennoch gibt es einige bestimmte Faktoren, die die Gefahr von Drogenmissbrauch und Drogenabhängigkeit bei Migranten erhöhen können.

Wir schauen auf vier solche Faktoren.

 

Soziale Isolation

Soziale Isolation und dadurch entstehende psychische Belastungen liegt in der Natur der Migration. 

Mensch, der seine vertraute Umgebung verlässt, lässt zum Teil auch solche wichtige Bestandteile seines Daseins hinter sich, wie Sprache, Kultur und soziales Netzwerk.

Angekommen in ein anderes Land fehlen ihm genau diese wichtige Sachen. Um die soziale Isolation zu überwinden, muss der Mensch diese ihm fehlende Bausteine eines erfüllten Lebens nach Möglichkeit neu aufbauen.

Manchen fällt es sehr schwer dies zu bewältigen. Es entstehen geschlossenen Community, wo man weiterhin eigene Sprache und Kultur leben kann. Dadurch entstehende soziale Netzwerke sind aber begrenzt und führen nicht zu einer gelungenen Integration, minimiert die Chancen auf Erfolg und führ zur Frust und mangelnden Selbstwertgefühl. 

Genau solche Entwicklungen kann zur Radikalisierung oder in eine kriminelles Milieu führen. Bei einigen Migranten dient der Drogenkonsum als Bewältigungsmechanismus, um mit die alltägliche Herausforderungen umzugehen.

 

Ungewissheit und Unsicherheit

Sehr viele Migranten stehen oft vor einer ungewissen Zukunft. Insbesondere wenn ihr   Aufenthaltsstatus noch nicht geklärt ist, wenn die Möglichkeit sich durch Arbeit zu integrieren verzögert, wenn ihre Ausbildung oder Beruf nicht anerkannt werden. Diese Faktoren verursachen einen ungesunden Stress und schüren Ängste, die nicht weg gehen. Auch dadurch kann das Risiko für den Drogenkonsum sich erhöhen. Drogen können vorübergehendes Vergessen bieten und somit als Bewältigungsstrategie dienen.

 

 

Kriminelle Netzwerke und Ausbeutung

Migranten sind oft die Schwächste unserer Gesellschaft. Und das nützen die kriminelle Netzwerke aus. Sie versuchen die Migranten in Drogenhandel zu verwickelt, was ihnen auch gelingt. Da das Drogenhandeln nicht nur das fehlende Geld verspricht, sondern auch die Droge als Stoff leicht zu haben ist, fangen viele auch selber zu konsumieren. Bei vielen ist der Weg umgekehrt, man fängt an mit dem Konsum, was dann auch zum Handeln führt. Bei regelmäßigen und exzessiven Konsum ist die Drogenabhängigkeit fast vorprogrammiert. Viele Konsumenten  werden in die Schuldenfalle gelockt und werden dann gezwungen Drogen zu verkaufen, um Schulden abzuzahlen oder als "Schuldsklaven" zu dienen.

 

Zugang zu Gesundheitsversorgung

Migranten haben durch Sprachbarrieren und kulturellen Besonderheiten   eingeschränkten Zugang zu angemessener Gesundheitsversorgung, einschließlich Suchtberatung und Präventionsprogrammen. Dies führt dazu, dass Drogenprobleme bei Migranten unentdeckt bleiben oder nicht angemessen behandelt werden.

 

Selbstverständlich ist die Gefahr von Drogenmissbrauch nicht ausschließlich auf Migranten beschränkt ist. Drogenprobleme betreffen Menschen unabhängig von ihrer ethnischen oder kulturellen Zugehörigkeit. Dennoch müssen bei der Betrachtung von Migration und Drogen die spezifischen Herausforderungen und Risikofaktoren berücksichtigt werden, denen Migranten gegenüberstehen.

Dorkas Gruppen e.V.  ist diese Problematik bewusst. Unsere Mitglieder, die selber einen Migrationshintergrund haben, können nicht nur die Gefahren für Migranten und Bedürfnisse von Migranten verstehen, sondern helfen aus eigene Erfahrung heraus.  

Durch unsere Selbsthilfegruppen und Projekte fördern einen bewussten Umgang mit der eigene Gesundheit und helfen einen Zugang zu angemessener Gesundheitsversorgung und Suchtbehandlung zu bekommen.

Da wir selber alle Migranten sind, können wir die Vorurteile und Stereotypen  vermeiden und die individuellen Bedürfnisse von Migranten richtig verstehen. 

Diese ganzheitliche Herangehensweise trägt auch dazu bei, die Gefahr von Drogenmissbrauch bei Migranten zu verringern und ihnen eine sichere und gesunde Zukunft zu ermöglichen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0